Theater Ravensburg

Das Theater Ravensburg, als Vereinsinitiative 1985 gegründet, ist das einzige professionelle Privattheater mit ganzjährigem Spielplan zwischen Ulm und Konstanz. Es verfügt über einen festen Stamm von fünf Schauspielerinnen und Schauspielern, drei Licht- und Tontechnikern, vier Theaterpädagogen und zwei Verwaltungsangestellten, ein stattliches Team also, zu dem regelmäßig Gastschauspieler hinzustoßen. Mit seinen in normalen Zeiten jährlich rund 200 Aufführungen und vielfältigen theaterpädagogischen Angeboten muss das Theater rund 60 Prozent seiner Kosten einspielen, die anderen 40 Prozent tragen das Land Baden-Württemberg und die Stadt Ravensburg. Sie haben kürzlich erklärt, ihre Zuschüsse zur Erweiterung des Aufgabenspektrums zu erhöhen. Die Förderung durch die Wolfram Stiftung soll dabei den Übergang in die neue Arbeitsstruktur überbrücken helfen.
Mit Beginn der Pandemie im März 2020 musste das Theater Ravensburg seinen Betrieb einstellen und die erste Premiere des Jahres mit dem treffenden Titel »Supergute Tage« absagen. Auch die mehr als 150 Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen durften die wöchentlichen Theaterclubs nicht mehr besuchen. Das Theater blieb für mehr als ein halbes Jahr geschlossen, um kurz nach der Wiedereröffnung in den erneuten Lockdown zu geraten. Allein im Jahr 2020 betrugen die Einnahmeausfälle durch die weggebrochenen Ticketverkäufe und die Einnahmen aus den Theaterkursen mehr als 150.000 Euro. Und wie sich zeigen sollte wurde die Lage durch den Verlauf des Jahres 2021 auch nicht einfacher. Durch die Hilfen des Bundes und des Landes wie auch der Bürgerstiftung Ravensburg und des Freundeskreises gelang es dem Theater jedoch, seine Mitarbeiter weiter zu beschäftigen und immer, wenn es die Bedingungen zuließen, auch Aufführungen im kleinen Format anzubieten. Die Förderung durch die Wolfram Stiftung soll es dem Theater nun ermöglichen, attraktive Stücke auch in größerer Besetzung auf den Spielplan zu bringen und so den Kontakt zum Publikum zu bewahren.

Theater Ravensburg


Kulturzentrum Linse

Das Kulturzentrum Linse, 1988 mit der Übernahme des früheren Kinos Welfentheater gegründet, ist mit seinen 120 Live-Veranstaltungen und rund 30.000 Kinobesuchern pro Jahr ein unverzichtbarer Bestandteil des Kulturangebots nicht nur in Weingarten. Es wird von derzeit 830 Vereinsmitgliedern getragen. Als einziges Programmkino in der Region erfüllt es die Aufgabe, herausragende Filme im Arthausbereich sowie alternativen Spartenproduktionen dem Publikum bereit zu stellen und mit seinem Gastrobetrieb und Ausstellungen ein ständiges kulturelles Anlaufzentrum nicht zuletzt für die Studierenden zu sein. Um der Pandemie Paroli zu bieten, erweckte die Linse das längst überholt geglaubte Autokino zu neuem Leben, veranstaltete sein bewährtes Open Air Kino und ergänzte dies auch noch durch ein Sommer Open Air mit Musik, Comedy und Theater. Nun gilt es die neuen Beschränkungen zu bewältigen und sich mit der Förderung durch die Wolfram Stiftung mit einem Redesign von Programm und Auftritt auf die Zeit nach der Pandemie vorzubereiten.

Kulturzentrum Linse


 

Hoftheater Baienfurt

Das Hoftheater in Baienfurt ist das jüngste der drei Einrichtungen, hat sich aber sehr rasch als hochattraktiver Spielort in die Kulturlandschaft eingeschrieben. Seit seiner Gründung 2011 wird es weitestgehend ohne Subventionen betrieben. Die Pandemie stellte für den Betrieb mit seinen 36 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine fast nicht zu bewältigende Herausforderung dar. Hunderten von gebuchten Künstlern musste angesagt werden, tausende bereits verkaufte Tickets rückabgewickelt werden. Mit der Streamingshow »Qünstler aus der Quarantäne« wurde sofort ein neues Format aus der Taufe gehoben und so den Künstlern eine Plattform geboten und auch der Kontakt zum Publikum gehalten. Mit einer einmaligen Unterstützung durch die Gemeinde Baienfurt und zahlreichen Spenden gelang es auch, neue Formate wie eine sechsteilige Streaming-Sitcom oder die Reihe Feierabendkonzerte zu entwickeln und auch ein Wohnmobil-Dinner anzubieten, um die Ausfälle der eigenen Gastronomie etwas auszugleichen. Die Förderung der Wolfram Stiftung soll nun dazu beitragen, mit dem Aufbau einer Kindertheater-Gastspielreihe ein Herzensprojekt zu verfolgen, das bereits vor Corona angedacht wurde.

Hoftheater Baienfurt